Rund 70 Interessierte diskutierten über die Digitalisierung im beruflichen und privaten Umfeld

Digitalisierung vor Ort – ein Wandel, der uns alle betrifft?!

Unter dieser Überschrift lud der Arbeitskreis Digitalisierung des CDU Ortsverbandes am vergangenen Donnerstag in die Veranstaltungsräume der Schmitz-Werke ein.

In seiner Begrüßung hob Hanno Moers, stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes und Leiter des Arbeitskreises die Bedeutung des Themas für viele Personengruppen hervor: „Digitalisierung betrifft uns alle sehr konkret im beruflichen und privaten Umfeld, daher möchten wir mit dieser Veranstaltung einen Informationsmehrwert in verschiedenen, besonders relevanten Teilaspekten des Oberbegriffes Digitalisierung bieten und freuen uns sehr, dafür sechs hochrangige Experten gewonnen zu haben.“

Dan Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der Schmitz-Werke, begrüßte anschließend die rund 70 Interessierten, die trotz hoch-sommerlicher Temperaturen der Einladung gefolgt waren, in den neu gestalteten Räumlichkeiten. Er führte dabei auch aus, wie das Thema Digitalisierung den Arbeitsalltag bei den Schmitz-Werken schon jetzt beeinflusst hat und wie er sich die Zukunft diesbezüglich vorstellt. „Ich begreife die Veränderungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, als Chance für unsere Unternehmensgruppe mit Spaß und Kreativität unsere Prozesse und Produkte stetig weiterzuentwickeln und den Kundennutzen dabei zu erhöhen. Dabei betrifft die Digitalisierung übergreifend sämtliche Unternehmensbereiche“ so Dan Schmitz.

Nach dieser Begrüßung hielt Prof. Dr. Tobias Rieke von der FH Münster, der die Forschungsschwerpunkte Digitalisierung und Projektmanagement innehat, einen sehr informativen und spannenden Vortrag über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Mensch und Gesellschaft. Er gab dabei einen Überblick über die Anfänge und Entwicklungen verschiedener Aspekte der Digitalisierung, zeigte am Beispiel der Smartphone Nutzung sehr einprägsam, wie intensiv sich unser Alltag und unser Verhalten bereits dadurch geändert hat und sprach Empfehlungen für Privatpersonen und Unternehmen aus, welches Maß an Digitalisierung sinnvoll ist bzw. wie man fehlende Kompetenz hierbei nachholen kann. „Mit der Digitalisierung verändert sich der private und berufliche Alltag mit einer immer höheren Geschwindigkeit, in Unternehmen ist das jeweilige Geschäftsmodell dabei stets auf seine Zukunftsfähigkeit zu prüfen, bei Privatpersonen sehe ich besondere Auswirkungen im Kommunikationsverhalten, aber auch im Qualifizierungsbedarf im beruflichen Umfeld“, fasste Prof. Rieke zusammen.

Im Anschluss daran konnte Bürgermeister Georg Moenikes dem Publikum unter dem Titel „Smart City Emsdetten“ sehr eindrucksvoll näher bringen, wie frühzeitig und vielschichtig die Stadtverwaltung das Thema Digitalisierung auf die Agenda gehoben hat. Er informierte dabei nicht nur über die bereits in Emsdetten durchgeführten Maßnahmen beispw. in den Bereichen Breitbandausbau und digitale Infrastruktur, sondern konnte auch sehr detailliert die „E-Government“ Strategie der Stadt Emsdetten vorstellen, die mit Implementierung in 2013 schon viele, digitale Erfolge mit sich gebracht hat und weiterhin ambitionierte Ziele auflistet. „Mir ist dabei wichtig, dass Maßnahmen, die mit der Digitalisierung in der Stadtverwaltung einhergehen, nie als Selbstzweck verstanden werden, sondern immer dazu beitragen, die Lebens- und Standortqualität zu verbessern“, so Moenikes.

Daran anschließend haben sich die Teilnehmer in verschiedene Themenbereiche mit jeweils einem Experten aufgeteilt und in kleineren Gruppen relevante Aspekte im Feld Digitalisierung diskutiert, sich informiert und Ergebnisse dabei festgehalten.

Neben den Referenten wurden diese Bereiche weiterhin besetzt durch Frau Birgit Neyer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung des Kreises Steinfurt. Ihr Hauptthema waren digitale Veränderungen in der Arbeitswelt. Dabei wurde über veränderte Fehlerkulturen und Transparenzen in einer digitalisierten Welt diskutiert, darüber, wie und wo der Arbeitsplatz der Zukunft aussieht, wie hierbei der zukünftige Meinungs- und Gedankenaustausch in Unternehmen aussehen wird und vieles mehr.

Ein weiterer Experte war Jürgen B. Schmidt, Geschäftsführer der Stadtwerke Emsdetten GmbH mit Unterstützung von Helmut Deilen und Inga Hagemann von der TKRZ. Sie informierten die interessierten Zuhörer mit teilweise sehr detaillierten Lageplänen über den Stand des Glasfaserausbaus in Emsdetten, über die Techniken und Materialien, die dabei eingesetzt werden sowie über die weiteren Pläne und Entwicklungsfelder. „Wir können mit aller Bescheidenheit behaupten, dass wir in Punkto Breitbandausbau in Emsdetten sehr weit sind. Dies bestätigt auch der Vergleich mit anderen Städten im Münsterland“, war ein Eingangsstatement von Jürgen B. Schmidt.

Mit Marina Eilert, Personalmanagerin bei der Verbundssparkasse Emsdetten Ochtrup, konnte eine weitere Expertin referieren, ihr Thema war dabei die Auswirkungen der Digitalisierung auf Führung und Mitarbeiter. Teilweise sehr kontrovers und intensiv wurden Fragestellungen, wie z.B. „Muss sich durch die Digitalisierung das Vorgesetztenverhalten verändern?“ „Wie wirkt sich die Digitalisierung auf das Verhältnis Vorgesetzter und Mitarbeiter aus?“ diskutiert.

Dr. Reinhard Lülff von der Welotec GmbH in Laer berichtete in seinem Themenbereich über smarte Infrastrukturen in städtischen Bereichen und Energienetzen. Es wurde dabei unter anderem über die Vor- und Nachteile bei derartigen, vernetzten Systemen diskutiert, über Entwicklungsmöglichkeiten auch für kleiner Städte und über die Trends, die durch die Urbanisierung in diesen Techniken kommen werden.

Am Ende der Veranstaltung fiel das Fazit der Teilnehmer bezüglich des Konzeptes und besprochenen Inhalte sowie der vermittelten Informationen durchweg positiv aus.

Hanno Moers bedankte sich bei allen Experten und Gästen und schloss den Abend mit einem Ausblick ab „Wir werden in ähnlicher Form zukünftig wieder Veranstaltungen anbieten. Ein so komplexes Thema wie Digitalisierung kann nur nachhaltig angegangen werden, wenn verschiedenste Expertisen und Meinungen berücksichtigt und systematisch einbezogen werden“