
CDU Mitgliederversammlung mit Jubilarehrungen
Emsdetten. Die Mitgliederversammlung der CDU-Emsdetten, am Freitag in der Gaststätte Mölljans, war bestimmt von Delegierten-Wahlen. So mussten insgesamt neunundsechzig Vertreter für das Bundestagswahlverfahren, für die Kreisvertreterversammlung und für das Landtagswahlverfahren, nebst einer entsprechenden Anzahl von Ersatzvertretern gewählt werden. Diese Mammutwahl war vom CDU-Stadtverband sehr gut vorbereitet worden. Es gab Listen von Kandidaten, die nur noch mit Vorschlägen aus der Versammlung ergänzt zu werden brauchten.
So konnte der Vorsitzenden, Norbert Wessling, die wertvolle Zeit für seinen Bericht nutzen. Nach Begrüßung der Versammlungsteilnehmer und der Totenehrung nahm er Stellung, insbesondere zu einer bedenklichen Entwicklung der AFD, auch in Emsdetten. Man könne sie nicht verhindern oder bremsen. Daher müsse sich die CDU verstärkt um die Sorgen der Menschen kümmern und insbesondere auf deren Gefühle eingehen. Die AFD könne man nicht totschweigen, sondern man müsse die Auseinandersetzung suchen und klare Front bieten.
Bürgermeister Georg Moenikes kam nicht umhin, über die Krankhaussituation zu sprechen. Hierbei wunderte er sich über die neuesten Äußerungen von Bischof Genn in der Presse: „Katholische Krankenhäuser sind unverzichtbar“. Diese Einstellung hätte sich Moenikes bereits vor zwei Jahren gewünscht. Dann wäre vielleicht das Emsdettener Krankenhaus gerettet worden. Heute freue er sich über die zwei Rettungstransportwagen mit den qualifiziert ausgebildeten Notfallsanitätern.
In der Flüchtlingssituation gibt es eine gewisse Beruhigung. Trotzdem dürfe man die Hände nicht in den Schoß legen. Scharf kritisierte Moenikes die falschen Berechnungen von NRW. Dadurch gebe es in Emsdetten eine Unterdeckung von rd. zweitausend Euro pro Flüchtling. Die Verhandlungen mit Ankernmietern an der Südtorpassage gehen voran, können jedoch noch nicht öffentlich gemacht werden, bittet Moenikes um Verständnis.
Auch die Westumgehung bleibt mit Unterstützung des Landrats. Dr. Klaus Effing, im Fokus der Verhandlungen. Um mit den großen Städten konkurrieren zu können, muss auch die Telekommunikation im ländlichen Raum verbessert werden.
Fraktionsvorsitzender, Matthias Cieslak, hat die Wohnraumsituation in Emsdetten erläutert. So sind zurzeit 14,5 ha Brachflächen aktiviert worden. Lt. Schätzungen gibt es in fünfzehn Jahren dreihundert Haushalte mehr in Emsdetten und die Zahl wird auch weiterhin steigen. Gefragt seien Kleinstwohnungen für Single Haushalte.
Eine angenehme Unterbrechung zu den politischen Themen war die Ehrung der Jubilare. Da passte es gut in das Konzept, dass die Ehrung von MdB Anja Karliczek vorgenommen wurde. Geehrt wurden die Anwesenden Jubilare, Hermann Beike für 60 Jahre Mitgliedschaft, Erni Faber und Jürgen Weßel für 25-jährige Mitgliedschaft. Im Text der Urkunden heißt es: „Für Ihren engagierten Einsatz in der Christlich Demokratischen Union Deutschlands und für treue Verbundenheit möchten wir uns bei Ihnen sehr herzlich bedanken“, unterzeichnet von der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Vorsitzenden der CDU in Nordrheinwestfalen, Armin Laschet.
Aufmerksam verfolgten die CDU-Mitglieder den Bericht aus Berlin von MdB Anja Karliczek. In der Flüchtlingsfrage sei die Fluchtursachenbekämpfung von besonderer Wichtigkeit. Dazu gehöre auch die Bekämpfung der Schleuserbanden. In Afghanistan wird eine Schutzzone geschaffen, um von dort aus den Aufbau des Landes vorantreiben zu können. Die Flüchtlinge aus Afghanistan zurückzuschicken sei zwar bitter und hart, aber Signale für klare Regeln seien wichtig. Es sei ein Unding, dass minderjährige Flüchtlinge vorgeschickt werden, um dadurch den Nachzug der Familien zu erreichen. Für die Flüchtlinge vor Ort muss schnell Arbeit beschafft werden. Sie erhalten jetzt Leistungen wie Langzeitarbeitslose. Ein Deutschkurs ist ein Schwerpunkt für schnelle Integration. Die allgemeine Situation in Europa sei zurzeit schwierig. Es sind leider Fehler gemacht worden, aber der Wert der EU darf nicht in Frage gestellt werden. Die Detail-Verliebtheit einzelner Länder muss aufhören. Berlin besteht auf einer gemeinsame Europäische Politik.
Von Werner Schneider